Freitag, 26. April 2013

Alpen

Alpen und Retour ohne Ratteln

Bin morgens sehr skeptisch. DWD sagt überiegend blau und Topmeteo schreibt auch was von Warmluftadvektion. Die paar Cu am Vortag waren am nachmittag alle gestorben und auch Top-Piloten mussten in den Alpen den Motor ziehen.
Wetter ist total diesig und Cu kann man überm Bayerwald im Dunst keine sehen. Ich start trotzdem gegen 10:30 Ortszeit, notfalls halt bis zum Arber ratteln.


am Pröller,sieht ja gut aus !
lange Ratteln ist aber gar nicht nötig, ich kann schon vorm Pröller meinen FuelToNoiseConverter verstauen. Wie immer stehen die besten Bärte am Pröller und danach muss man heute etwas vorsichtiger machen um zum Hauptkamm zu kommen.
Bei Flugrichtung SüdOst macht Ausklinkpunkt Munlager jedenfalls in meinen Augen keinen Sinn, ausser es hat Granatenwetter. Pröller ist praktisch immer besser.

vorsichtiges Heranfliegen an den Hauptkamm

hier kommt man oft tief an und sollte das (mässige) Aussenlandefeld bei Frauenau im Auge behalten oder bei Scheitern Richtung Else-Grafenau abdrehen

nutzte die engste Stelle zum Queren zwischen Bayerwald und Alpen
Abschlussbart im Bayerwald bringt 2000m
Ich flieg das Mühlviertel runter und hab auch eine halbwegs tragende Linie aber der knackige Bart für meine Abschlusshöhe geht mir noch ab.
Ich war noch nie an dieser Stelle im Mühlviertel und der Abbruch bei Sankt Georgen in 2 tiefe Täler schaut toll aus. Hier eine recht kräftige Nordwindkomponente. Der 2.5-3m Bart der mir die Abschlusshöhe für den Bayerwald bringt ist entsprechend im Tal im Lee (wie fast immer sind die guten Bärte im Lee). Bis hierher ein 107km/h Schnitt.
Blick übers Donautal. Die Wolken auf der anderen Seite sehen immer näher aus als sie sind
das Satellitenbild gegen 13 Uhr zeigt ideale Bedingungen für einen Alpensprung an
 Wie immer ist die Luft überm Donauraum absolut tod, aber mit gleichmässigem laminaren Absinken verwehen. Mehr als 36'er Gleitzahl ist da nicht rauszuholen und man kommt immer etwas tiefer an als geplant (1000m). Was aus der Ferne wie eine tolle Wolkenlinie ausgesehen hat zeigt sich dann als einzelne schwache Cu. Aber es ist OK, langsam bastel ich mich von Bart zu Bart in die Alpen rein.
die ersten Cu in den Alpen
 Aussenlandesituation:
Wenn man etwas aufpasst recht unkritisch. Im Donauraum St. Georgen/Ybbs.
Wenn man am Einstieg scheitert kann man in der Regel locker nach Ybbs rausgleiten und sich dann wieder hochschleppen lassen. Klappt der Einstieg wäre der nächste Flugplatz in den Alpen Mariazell, der dann mit hoffentlich mind. 2000m Basis locker erreichbar ist.
Ansonsten einige Kat A Aussenlandefelder (siehe Karte).
Daher kurbel ich die ersten Bärte gar nicht bis oben aus und hoffe auf die Granate. Wenn es eine gab bin ich jedenfalls vorbeigeflogen und so geb ich mich irgendwann mit 2m zufrieden.
Ich geh auf die Scharnsteiner Frequenz und da dort alle von Super Bedingungen berichten komm ich mir etwas blöd vor.


Aussenlandefelder


komm langsam tiefer und nehme dann doch den 2m mit

und weiter gehts Richtung Westen

Berge noch überwiegend schneebedeckt.
 Ich komm nicht gut mit der Aprilthermik in der Bergen klar. Die Auslöser sind nicht da wo ich es vom Sommer gewohnt bin.


Blick auf das Tote Gebirge

der Große Priel 2510m (Totes Gebirge)
 Am toten Gebirge muss ich mich entscheiden, ob ich über Niederöblarn ins Ennstal einfliege, den Pinzgauer Spaziergang weiter und dann westlich der CTR Salzburg wieder hoch.
Das wär sicher gegangen aber ob ich dann noch Thermik im Donauraum finde um ohne Rattel wieder in Straubing rauszukommen ist fraglich. Ausserdem sind die Bärte hier (bisher) nicht wirklich überragend.
Daher flieg ich über das tote Gebirge nach Norden ab mit der Standardroute Hausruck/Haugstein im Auge.
hier endlich mal ein 4m
 icb bereu meine Entscheidung, als ich kurz danach 2x einen 4m zieh, einer davon südlich Bad Ischl.
Auch überm Höllkogel geht die Post ab, aber in die absinkende Basis hinein nutzt mir das nichts mehr.

lauter Granaten überm Höllengebirge (Massiv zwischen Traun und Attersee)
 Die beste Thermik heute anscheinend gar nicht inneralpin sondern vorgelagert.
der nördlichste noch thermisch aktive Punkt das Windrad am Hausruck.

Hausruck und Kobernaußer Wald

jetzt gehts wieder zurück durch tote Luft.

rechts von der Bildmitte der Haugstein, die Wölkchen rechts markieren einen 3.5m
ich komm halbwegs tief aber entspannt am Haugstein an und find bereits südlich davon einen 1.5m. Den nehm ich erstmal für 200m mit und erwisch kurze Zeit später einen 3.5m, der mich wieder über 2000m bringt.



Blick auf den Hochficht
Ich flieg den Schenkel weiter nach Norden, kann die besten Bärte in der aktiven LK R1 am Moldaustausee aber nicht mitnehmen.
Der Rest ist einfach, die Thermik hält lange und mit etwas mehr Willen wären auch 50-100km mehr drin gewesen.

Link zum OLC

aber angesichts der Donauraumquerungen bin ich mit meinem 95'er Schnitt zufrieden.

Montag, 22. April 2013

21.April 2013

so, endlich. Saison ist eröffnet.
Dabei gings gar nicht gut los. Es ist sehr diesig mit einem Haufen Cirren und so demotivieren sich die Streckenflieger gegenseitig bis keiner mehr Lust hat es zu probieren.
Nach einer fetten Currywurst zum Mittagessen steig ich aber trotzdem in die PK um die neue Motorsoftware zu testen.
Tatsächlich, der Prop wird jetzt in der Senkrechten Stellung angehalten !

Das Satellitenbild gegen 11 Uhr schaute so aus:

Daraus sollte sich eine doch interessante Geschichte entwickeln.
Bei Start um kurz nach 1 deutliche Thermik überm Platz, dann bis zum Pröller relativ wenig.
nach Motoreinfahren Blick Richtung Pröller
Am Pröller markant ansteigende Basis und sieht gut aus. Erster Bart bis 2.5m integriert, kann man nicht meckern. Ich geb die guten Bedingungen am Bayerwald durch, aber so früh in der Saison ist die Motivation wohl noch nicht so ausgeprägt.

überm Pröller

 Erstmal ist normales Wolkefliegen angesagt mit mässigen aber verlässlichen Steigwerten. Im Dunst sieht man mal wieder, daß die Action am Hauptkamm abgeht.
 der zeigt sich an den Höhenzügen noch überwiegend Schneebedeckt, was aber der Thermik offenbar kaum schadet.
 beim runterfliegen Richtung Freistadt entwickeln sich bereits wieder erste Anzeichen einer Konvergenz. Die Luftmassen extrem unterschiedlich, in der Tschechei fast aufliegende Wolken, dann ein Basissprung von 500-800m. Die beste Linie nicht unter den höchsten Cu sondern an der Kante wos runtergeht. Man kann neben den Wolken im Geradeausflug hochsteigen, vermutlich hätte man die Wolken leicht übersteigen können (Dynamische Effekte im Luv der Wolkenstrasse). Der Wind oben bis 30km/h.

 Kurz vor Freistadt ist Schluss, man hätte aber locker weiterfliegen können, aber ohne die schöne Konvergenz. Also dreh ich um, da es für die Alpen eh zu spät ist.
das ist jetzt Leg3 oben im OLC und wie man sieht, hab ich auf dem Rückweg und den gesamten Rest des Fluges (also 240km lang) nur einmal gekurbelt, obwohl ich MC2 eingestellt hatte und recht zügig geflogen bin. Die Linie war gigantisch, hab es nur vor 2 Jahren einmal noch eindrucksvoller erlebt.
Wenn man Namibia fliegen noch gewohnt ist so war das kaum eine Umstellung.



Ich ratter das ganze nochmal runter und rauf aber dann reichts auch und das verdiente Weissbier ruft.
Zu der Konvergenz kam es vermutlich aufgrund der Einstrahlungssituation in der Tschechei (bis mittags bedeckt) und dem freien Bayerwald. Dadurch entstand ein hoher Temperaturunterschied, der den Druck im Bayerwald lokal absenkte und so für ein starkes Talwindsystem sorgte.