Donnerstag, 27. Juni 2013

Wie überquert man die Maurienne ?

die meisten Segelflieger, die den Parcours nicht mehr sehen können, treibt es irgendwann von den Plätzen in Südfrankreich gegen Norden mit Ziel Wallis, Mont Blanc oder sogar Furka.
Dabei stellt sich die Maurienne (Modane Tal) für den Anfänger als scheinbar unüberwindbares Hinderniss in den Weg (wenn man mal von Tagen mit 4000m Basis und Wolkenthermik absieht).
Ich bin da auch immer mit relativ wenig Plan durchgeflogen, mal besser und mal schlechter, und hab mir nun als Vorbereitung für meinen nächsten Frankreichaufenthalt mal einen Haufen Flüge verschiedener Toppiloten aus dem OLC geladen, mit meinen Versuchen verglichen und mir eine Art Thermikwegweiser erstellt. Man kann feststellen, daß die einzelnen Piloten häufig versuchen die gleichen Routen zu fliegen, aber offenbar verschiedene Wege ähnlich erfolgreich sind.
Sicherlich würde einem erfahreneren Frankreich Flieger als ich das bin hier noch mehr einfallen aber ich hab wenig gefunden insofern sind die aus den OLC Daten gewonnenen Infos wahrsch. besser als gar nichts. Generell hab ich nur Tage angeschaut mit relativ typischer Schönwetterlage, also kein Mistral und auch sonst kein starkes Windfeld in der Höhe. An diesen Tagen liegt in der Maurienne in der Regel eine leichte Westströmung vor, unten im Susatal leichter Ostwind.
Grundsätzlich ist alles unter ca. 3000m schwierig und unter 2800m in der Maurienne unangenehm. Hier noch einen guten Bart zu finden wird zunehmend schwer, daher sollte man versuchen bei Querungen über das Modanetal die Höhen so festzulegen, daß man auf der gegenüberliegenden Talseite mit 3000m oder mehr ankommt.

Thermikkarte


Auf der obigen Karte sind Hotspots rot eingefärbt. Das sind die Stellen wo signifikant oft mit guten Werten gestiegen werden konnte.
Die eigentliche Querung umgeht man auf dem Weg ins Wallis, wenn man der Route D folgt. Man fliegt hier schrittweise ins hohe Gelände und sollte bei Absaufern so planen, daß man noch über den Col Etache (2800m) und Col Echelle (1762m) zurück nach Briancon kommt (dort ist ein Prallhang der bei Brisenlage gut von unten raus geht). Schafft man nämlich den Col Echelle nicht mehr, droht ein Absaufer im Susatal und das ist mehr als unangenehm wegen der absolut bescheidenen Aussenlandemöglichkeiten.
(Dann lieber im Modanetal absaufen, wo der Flugplatz Sollieres liegt.)
Zurück zur D-Route:
Hier fliegt man über den Col Etache  über den Lac de Mont Cenis. Dabei kann man durchaus den kleinen Umweg über den Pic Clairy (11) machen, denn hier steht oft ein guter Bart und das erspart einem dann die Hangkrabbelei am Charbonell (3).
Reicht die Höhe nicht aus, muss man dann zunächst am Hang des Trois Dent und anschließend am Hang vom Charbonell Höhe machen. Sehr gute Steigwerte hat man hier am Hang in der Regel nicht und wenn man spät ankommt fliegen hier meist schon etliche Flieger Achter. Ich versuch daher wenn irgendmöglich hoch genug über dem Grat anzukommen. Fliegt man den Südostwärts verlaufenden Grat des Charbonell ab, findet man fast immer irgendwo einen guten Bart. Danach gehts meist problemlos weiter in Richtung Paradiso und Grivola nach Aosta. Hat man den Charbonell erfolgreich überflogen, hat man immer auch genug Höhe um nach Aosta zu kommen.
Eine gute Alternative ist aber auch die Route C. Hier fliegt man vom Pic Clairy  an den Hang des Molard (2). Der trägt an dieser Stelle (ohne daß ich eine Erklärung dafür habe) relativ gut und im Schnitt mindestens so gut wie der Charbonell.
Dabei macht es übrigens wenig Sinn bereits vorher das Tal zu überqueren, denn die Südseite des Grande Roc Noir geht fast nie gut, oft sogar saufen.
Ein kleiner Geheimtip ist allerdings die Stelle (8). Hier geht über einer keinen Rippe zwischen 2 kleinen Seen ein sehr turbulenter aber starker Bart ab, den ich mal zufällig gefunden habe und der mir schon 2 x sehr gutes Steigen geliefert hat, deutlich besser als die anderen Optionen. Man kann hier ab 2950m einkurbeln.
Eine weitere Option ist die Route B direkt über die Vanoise. Hierbei macht man an der Rippe vom Dent Parachee Höhe und fliegt dann ÖSTLICH am Grat entlang zum Grand Casse (sehr gute Thermik). Warum dieser Weg gut trägt und nicht im Lee liegt verstehe ich nicht, aber er funktioniert.
Nächster guter Thermikspot ist dann der Monte Pela.
Als Hinweg zum Montblanc, vor allem aber als Rückweg nachmittags, wenn man nicht genug Höhe für die Grivola hatte kommt man oft über die Route A zurück, die einem über Courchevel und Meribel führt. Beide Plätze sind schwer anzufliegen und liegen hoch. Wenn man so absäuft sollte man sich an dieser Stelle besser gleich nach Albertville orientieren. Das liegt 1400m unter Meribel und ist 40km entfernt. Alleine daher macht ein Landeversuch in Meribel mit einem 18m Flieger oder offene Klasse wenig Sinn.
Die beste Thermik in der Nähe findet man dort jedenfalls an der Rippe des Croix de Verdon (6) zwischen Meribel und Courchvel. Achtung, hier hats viele Seilbahnen, also aufpassen wenn man hier tief an den Hang geht (der in der Regel aber gut funktioniert).
Hier kann man danach leicht westlich der Vanoise weiterfliegen oder direkt über den Col Vanoise (wo man auch gelegentlich einen Bart findet). Man sollte dann den Col Frejus (2542m) ins Navi eingeben und schauen ob man da mit genug Sicherheit drüber kommt, anschließend die Abzweigung rechts zum Col Echelle nicht verpassen (bei einem meiner ersten Flüge bin ich Depp dann im Susatal gelandet).
Eine Alternative für die harten Jungs sollte noch erwähnt werden:
Aus Süden kommend, kann man auch das Susatal direkt überqueren und sich direkt ab 3000m MSL am Hang des Rocciamelone (1) hocharbeiten. Die Flüge die ich im OLC gesehen habe wo das sehr gut funktioniert hat hatten allerdings deutlichen Westwind. Insofern weiss ich nicht ob es auch bei Wetterlagen ohne Westwindfeld funktioniert. Das Problem ist, daß man wenig Alternativen hat sollte der Hang dort nicht gehen. Ich werd diese Option daher mal probieren, aber nur bei Westwind.
So, viel Spass dann im Wallis !


Ergänzungen aus dem Segelflugforum:
Beatle:
Ich bevorzuge immer den bewährten "sicheren" Weg über Plampinet zum Mt. Jafferau . Komme ich da nicht hoch, kann ich immer wieder über den kleinen Paß Col de l Echelle zurückhüpfen zum Hang bei Plampinet, welcher fast immer geht und bin lokal von AL-Feld (Nr.25) Le Rosier . http://www.strassen4biker.de/Echelle.../image_map.gif
Komm ich am Jafferau hoch hüpfe ich gemütlich über den C. d´Etache und bin lokal vom Flugplatz Sollieres.



Christian:
Was den Südhang des Grand Roc Noir betrifft; er geht zwar am besten auf Grathöhe, ist aber auch ansonsten nicht so schlecht wie sein Ruf. Sehr oft löst die Thermik unten irgendwo ab und steht dann weit vor dem Hang, der weiter oben dann doch wieder thermisch geht. Es lohnt sich nach unten zu schauen und die Balkone, Ritzen und eventuelle Schneegrenzen zu lesen. Manchmal reiht sich die Thermik weit vor dem Hang auf. Die sicherste Variante ist aber in der Tat, am Westende des Roc Noir mindestens auf Grathöhe hochzumachen und dann entlangzuschwadern.

Auf die Flucht aus der Vanoise oder dem oberen Iseretal nach Albertville sollte man sich in aller Ruhe an der Karte mal vorbereiten. Man muss sich klarmachen, dass
- der Flugweg wesentlich länger ist als die direkte Entfernung, weil das Tal mehrere Knicke macht und Albertville hinter einem quer liegenden Berg liegt. In den unteren Höhen dürften da heftige Lees lauern, die man schwer umfliegen kann, weil fast jeder Berg quer zum Kurs liegt
- Die Umwege hier umso größer werden, je tiefer man ist
- in der Ritze vor Albertville bei Brisenlagen ein sehr starker Gegenwind herrschen dürfte (ab 600...1000m über Talgrund), weil da einiges durchmuss, wenn im oberen Iseretal und in den trois vallées die Thermik oder gar ein Gewitter tobt
- in selbiger Ritze eine Hochspannungsleitung lauert
Gleitzahl 20, gerechnet mit Luftlinienentfernung auf Albertville halte ich dort hinten für sehr gewagt. Man sollte, wenns nicht gut läuft rechtzeitig abbrechen und mit der Wiese bei Landry arbeiten. Die ist ein wenig speziell, aber landbar. Horst Rupp hat auf seiner Homepage http://www.how2soar.de einen sehr hilfreichen Bericht geschrieben:
http://www.how2soar.de/images/pdf/Gebirge/AL-Landry.pdf
Bitte lesen und am besten mal einen Ortstermin machen!

Zu Landungen auf den Gebirgsplätzen Meribel, Courchevel & Co: Wie Du schon sagst; Auf Grund der Höhe ist landen dort unnötig. Aber auch ansonsten; wer mal in den trois vallées Ski gefahren ist hat eine vage Vorstellung davon wie verdammt steil diese Plätze sind. Schon der Abfangbogen gegen den Hang ist in der Höhe ein Meisterstück und wehe dem, der sich verschätzt hat und nicht mit der letzten Fahrt auf das obere Plateau rollt. Das Flugzeug steht schneller als man eine 90-Grad-Kurve rollen kann. Und dann braucht man eine gute Bremse und das Glück, dass ein Helfer kommt, bevor einem der Arm abfault. Aussteigen wird jedenfalls alleine schwierig, irgendwann muss man die Bremse loslassen. Bitte bedenken: Drin sitzen bleiben und rückwärts rollend um eine abgelegte Fläche auf 90 Grad zum Hang drehen wird schwierig, denn sobald das Flugzeug ein wenig um die Kurve rollt fällt die Talwärts gerichtete Fläche runter und das Flugzeug dreht wieder in die falsche Richtung.

Vorsicht auch bei der tiefen Querung zwischen Gran Paradiso und Col du Carro (in beide Richtungen): Wenn man beim Rückweg nach Süden zu spät realisiert, dass es nicht mehr über den Carro reicht kann es auch zurück über den Col de Nivolet (ca 2600m) schon richtig eng werden. Und der ist ganz schön flach. Im dümmsten Fall hat man einmal Pässe-Ping-Pong gespielt und dann gehts reumütig mit 2500m nach Osten raus und der Weg in landbares Gelände wird lang.

Hoffentlich wars nützlich. Liebe Grüße, Christian









Mittwoch, 19. Juni 2013

Samedan mit Christian

Samedan

heute klappe es endlich mal mit einem Teamflug !
Wetter soll heiss werden und die Alpen gut, also ratteln wir in die Alpen, zwischen der CTR Salzburg und München über den Chiemsee rein nach Unterwössen.
Beim Abgleiten mit 110 stellen wir kaum Unterschiede zwischen der DG800 und dem Ventus fest, das deckt sich aber auch exakt mit meinen Erfahrungen mit Vale und seiner DG800. Auf 20km sind es vielleicht 20 Meter Unterschied.
Wenn man schneller fliegt (also fast immer), ist der Ventus aber deutlich im Vorteil.

die ersten Bärte schwierig
Anflug auf Hochgern, rechts Unterwössen (Dassu)
 dort links über dem Hochfelln ungefähr 50 Teebeutel und kein Durchkommen, alle tief. Kein gutes Zeichen.
Über dem Hausberg der Dassu, dem Rechenberg, verlieren wir nur nochmal 100m obwohl wir uns alle Mühe geben. Weiter südlich bildet sich jetzt eine kleine Wolke und spendiert den ersten guten Bart (2m). Weiter gehts über die Steinplatte, die nix hergibt zu den Loferern, die wir knapp überfliegen und dahinter gleich 2m finden. Der Bart geht auf über 3000m und damit stehen uns alle Optionen offen.

unser Kursweg



Leonganger Berge
wir fliegen über die Leonganger und entscheiden dann den Plan Überwerung des Hauptkammes über die Hohen Tauern aufzugeben, da südlich bereits jetzt Überentwicklungen zu sehen sind. Das stellte sich im Nachhinein als richtig heraus.
Statt dessen lassen wir Zell am See links liegen und schwenken ins Salzachtal (Pinzgauer Spaziergang) Richtung Westen.

unter mir der Christian mit der DG800, im Hintergrund das Salzachtal

schöne Linie das Salzachtal Richtung Gerlospass, der Pinzgauer Spaziergang (weil den jeder Depp fliegen kann)

Zillertal, mündet dort wo die DG800 kurbelt ins Inntal

Kellerjoch (gleich rechts neben der DG800), liegt etwas vorgelagert schon in der CTR Innsbruck, muss man aber hier kennen wenn man an die Nordkette queren will weil dort oft warten angesagt ist bis der Controller sein OK gibt.
Wir überqueren das Zillertal und fliegen südlich der Innsbrucker Controllzonen vorbei Richtung Westen. Links von uns die höchsten Berge der Ötztaler (Wildspitze). Aufgrund der starken Schneelage lassen sich die Gletscher nicht so einfach ausmachen.


der Olperer (Zillertaler Alpen) links neben dem Cockpit links unter mir der Christian


links die Berninagruppe, das Wetter schlägt langsam um.
links neben dem Cockpit Samedan Airport. Weiter links der Muottas Muragl. Der Malojawind, der über den Malojapass fällt und hier ungewohnterweise als Südwind das Inntal nach unten (Norden) bläst kann an diesem Hang von ganz unten raus ausgenutzt werden. Nach rechts hin das Rheintal (Chur).
Von hier aus könnte man über Chur zum Furkapass fliegen. Den hatte ich schonmal ab Südfrankreich erflogen und damit hätte ich dann den ganzen Alpenbogen geschafft. Aber das muss auf besseres Wetter warten. Die Basis am Rückflug steigt auf 4000m und wir fliegen mit 110'er Schnitt (trotz MC 0.5 !) das Inntal wieder runter.

man erkennt wie die Gewitter nach Norden ausgreifen und alles zu machen (17 Uhr)

Richtung Nordwesten unklar was besser ist. Südlich oder nördlich der CTR Innsbruck ?
Vor Innsbruck müssen wir uns entscheiden ob wir wieder südlich oder nördlich vorbei fliegen. Aber wir sind uns einig, und nehmen die Nordkette.
Ich kontaktiere Innsbruck da wir über der Tschirganten an die Mieminger queren wollen. Ist zwar nicht in der SRA, aber es geht dort genau ein neuer IFR Approach durch. Es wird daher neuerdings darum gebeten auch hier mit dem Controller zu sprechen.

PDF neuer Approach

Wir bekommen einen neuen Transpondercode, kurbeln direkt überm Tschirganten einen 4m aus und fliegen über die Zugspitze hinweg am Walchensee entlang Richtung Osten.
Mehr als Nullschieber finden wir hier nicht mehr, der Zirrenschirm der Gewitter macht alles kaputt.
Am Bodensee hat es zur gleichen Zeit ein schweres Gewitter mit 130km/h Wind.
Diese Zirren nehmen uns auch die Möglichkeit ohne Motor nach Hause zu fliegen, was wir sonst sicher geschafft hätten. So machen wir in Mühldorf, wo wir in Platznähe noch einen 1m für 300 Höhemeter auskurbeln, nochmal für 500m den Motor an um in den Gleitbereich Straubing zu kommen.
Landschaftlich ein super Flug, der viel Spass gemacht hat. Zwischendurch Hammerbärte und schöne Linien, leider aufgrund des Wetterumschwunges kein langer Tag und keine sehr große Strecke.



Freitag, 14. Juni 2013

Alpenflug ab Schaerding Suben


am 13.06. ist gute Thermik für die Alpen vorhergesagt und ich verabrede mich mit den Eders (ASW22 BY und EB29 FJ) zu einem gemeinsamen Alpenflug. Alexander mit der AM war am Vorabend in Schärding gelandet und ist auch dabei und Peter mit dem Nimbus schließt sich auch an, so daß schließlich die beeindruckende Zahl vom 4 offene Klasse Fliegern und mein kleiner 18m am Start stehen.

Flugweg

ein Haufen Flieger am Start in Schärding

Start auf der 14, die Hallen links gehören den Eders und dort haben die Ihre Flieger drin - welch ein Luxus !
 Wir ratteln zu 5. Richtung Traunsee und der klassische Einstieg geht hier über die Steineck, bereits mit einer kleinen Wolke markiert.

rechts der Traunstein, der tiefere Rücken daneben ist die Steineck und geht in der Früh besser

Kasberg
 Danach gehts über den Kasberg grob Ostkurs Richtung Mariazell zum Hohen Nock, ein langezogener Rücken, der auf der ganzen Länge prima trägt.

nochmal der Blick zurück von Süden auf Traunstein und Steineck

Anflug Hoher Nock

noch bin ich über den großen Jungs
 nun kommen wir aus dem Blauen endlich unter Wolken und es geht mit mehr als 100'er Schnitt Richtung Osten.

ich erwisch einen Bart nicht richtig und bin sofort 100m tiefer

hier nochmal die Route, immer schön entlang dem Relief
muss hier kurbeln und die anderen ziehen lassen
 vor dem Anflug auf Windberg und Heukogel sind die anderen hoch genug über den Grat zu fliegen aber ich bin inzwischen zu tief. Irgendwann machen sich die 18m halt doch bemerkbar auch wenn der Unterschied wirklich nur klein ist.
Aber ich hab Glück und finde einen tollen Bart, der mich wieder in Reichweite bringt und da die anderen kurz vorher umgedreht haben (sind 4km weiter geflogen) bin ich wieder drüber.

wieder zusammen

die offene Klasse - einfach majestätisch

Hochschwab
 weiter gehts am Hochschwab entlang Richtung Südwesten auf die Alpensüdseite, in die MTMA Zeltweg (Genehmigung eingeholt) und zum Hochreichart / Hochalm in die Niederen Tauern.
Hier basteln wir ziemlich rum bis wir Kammniveau erreicht haben und ein Blick nach Westen verrät nichts gutes, die Wolken dort werden immer weniger und sterben alle ab.
Die Eders wollen sich weiter nach Westen entlang des Ennstals vorkämpfen aber ich und der Alexander haben noch einen weiteren Weg nach Hause und geben angesichts der einfließenden Warmluft den Plan eines wirklich großen Alpenfluges auf.


südlich Trieben mit Blick nach Norden, nur Warmluft
 Ich flieg diesmal voran und verlier den Alex und steuer einen Haufen Segelflugzeuge an, die alle über dem Admonter Reichenstein, dem Hausberg von Trieben kurbeln. Ich hätte mal lieber aufs Butterfly geschaut, letztendlich nach vielen Suchkreisen stell ich fest, daß dort bestenfalls Höhe halten angesagt ist, also flieg ich weiter.

Am Reichenstein geht gar nichts, aber der Berg rechts im Hintergrund, der Buchstein, bringt den Bart.
 Am Buchstein komm ich unter Grat an, finde auch eine Bart, den ich aber erst oberhalb des Kammes sauber zentrieren kann. Dann geht er immerhin mit 2m.
Bart am Buchstein

und 500m höher
 In den Alpen gefällt mir immer, wie man am Gelände mit jedem Kreis sieht ob man steigt oder nicht.

kurz vor der Wolke, am Almkogel fand ich meinen Abschlussbart
 Am Almkogel steht die letzte Wolke die ich aber nicht nutze sondern bereits vorher einen 2.5m Bart finde der mich an die Inversion in 2500m bringt.

abgleiten in die Braune Pampe

und Einstieg in den Bayerwald
 die einzige Chance heute sehen ich und Alexander in einer Querung östlich Linz, wobei ich mich östlich der SRA halte und er mit Freigabe durchfliegt.
Nördlich Amstetten steige ich im Blauen mühsam in den Bayerwald ein. Die Wolken sind mal wieder viel weiter weg als angenommen und bis dorthin hätte es nicht gereicht.
0.6m müssen hier reichen um erst mal mehr Luft unter meinen Ventus zu bekommen, die Gegend ist nicht gut landbar und im Zweifelsfall muss man hier besser wieder ins Flache abgleiten (viele große Äcker).

Vorfreude auf die Wolken
 die Steigwerte werden besser aber für den Hauptbart, der mich an die Basis bringen soll, warte ich bis ich den Hammer gezogen hab. Den finde ich dann auch und bringt kurzzeitig 4.3m am Integrator.
Das wars dann auch mit der Bayerwaldherrlichkeit, die Wolken hören hier wie so oft auf und bei Freistadt wie so oft blau.
Moldaustausee
 Erst nördlich dem Moldaustausee hängen wieder ein paar Flusen.

Warmluft hat jetzt auch den Bayerwald fest im Griff, am Hochficht brauche ich eine gefühlte Ewigkeit um weitere 300m draufzupacken, das reicht um über dem Brotjackl anzukommen

Anflug auf den Brotjacklriegel
 Am Brotjackelriegel find ich meinen letzten Bart der mit Endanflughöhe bringt.

beste Linie am Nachmittag meist Hangfuss wenn man von Passau aus hochfliegt
War ein toller Teamflug mit vielen interessanten Erläuterungen und Tips von den Eders.
Hoffentlich klappt es das nächste Mal auf mit dem Wetter.
Alexander hats sogar bis Bayreuth geschafft, Respekt !

Donnerstag, 13. Juni 2013

von Hof zur Kampenwand

Kampenwand

am Mittwoch war ja gutes Streckenflugwetter vorhergesagt und der Morgen sah optimal aus. Nachts klar und am morgen gegen 8:30 schon die ersten Flusen überm Bayerwald (OK, eigentlich zu früh).


Ich deklariere bestimmt zum 4.Mail mein Tschechenviereck, 900km rund um die Tschechei.
 Ich start um 10 Uhr, die Basis überm Munlager aber erst 1100m. Man findet aber drinnen ein paar Wolken die etwas höher gehen.

tiefe Basis, das wird schwierig

tief und schwache Bärte, keine gute Kombination

Querab Cham erste Ausbreitungen

endlich, unter dieser Wolke querab Grafenwöhr steht mit 3m der erste gute Bart !
Ich flieg weiter bis zu meiner ersten Wende querab Hof aber mein Schnitt auf dem ersten Schenkel nur magere 65km/h und Alexander Müller, der ins Erzgebirge unterwegs ist spricht dort von Ausbreitungen. Gleichzeitig zieht ein Zirrenfeld von Westen her rein und mir ist klar - das wird nix mehr. Ausserdem befürchte ich, daß ich am Abend nicht mehr von der Tschechei den Sprung über den Bayerwald schaff (war richtig, am Abend war dort alles zu). Ich brech also ab und flieg einfach wieder Retour.
Alexander bringt die Idee auf, in die Alpen zu fliegen und in Lienz (Pustertal, Dolomiten) zu übernachten. Es ist noch früh am Tag und sollte zeitlich machbar sein, also ab nach Süden !

Roding ein toller Bart
 Nur bei Straubing selber wegen der Absaugeffekte und nassen Donauböden nicht so gut, der Rest bis zum Chiemsee geht eigentlich auch nicht schlechter als der Bayerwald (oder gleich schlecht, wie mans nimmt). Ab und zu 3m Bärte, die meisten aber viel schwächer und alles zerupft. Bei den Mengen Wasser die die letzten Wochen gefallen sind wundert es keinen, daß die Thermik nicht geht.

am Chiemsee sehr merkwürdig, jede Wolke mit unterschiedlicher Basishöhe

kurbeln im Blauen neben den Wolken

links Chiemsee, rechts Simssee
 Natürlich sind hier die Lufträume zu beachten, zwischen München und Salzburg ist nur eine kleine Lücke es sein denn man fliegt unter den Deckel München (FL85, dann FL65).
kaputte Wolke vor dem Alpeneinstieg, zieht aber trotzdem mit 1.5m

Kampenwand

Kampenwand
 über die Kampenwand, die im Nordwind trägt, flieg ich nach Unterwössen rein, die das Hochwasser in der letzten Woche arg erwischt hat die aber schon wieder fliegen.

Leebart nördlich Unterwössen
 In Unterwössen gibt es 2 Tankstellen für Thermiksucher. Wenn man höher kommt der Berg nördlich des Platzes auf der Südseite (meist als Leebart) über einer Almwiese.

Hang südlich Unterwössen
 oder der Hang südlich Unterwössen wo der Talwind drauf steht, der meistens ab 12 Uhr dort steht.

Ich bin hoch genug für den Hausbart der aber ziemlich ruppig ist. Respekt an die Segelflugschüler die hier kurbeln lernen müssen.

Weg in die Alpen ist dicht
 Ich orientier mich weiter nach Süden, aber hier ist absolut kein Durchkommen möglich und die Wolken liegen südlich an den hohen Bergen auf. Lienz muss also noch warten, heute wirds nix.

Zurück am Chiemsee, kein Problem zum heimkommen

am Bayerwald ausgebreitet, die Wolke nördlich Deggendorf zog aber noch