Sonntag, 22. Juni 2014

Bayreuth Fazit

Fazit:

Ein Super Wettbewerb, der mich für meine letzten 3 Schlechtwetter-Wettbewerbe vollkommen entschädigt hat. 
Am Ende wirds Platz 18 in der Gesamtwertung und Platz 8 in der Bayernwertung.
Wirklich unzufrieden bin ich aber nicht, ich hab "nur" 1040 Punkte weniger als der Gesamtsieger mit 6000 Punkten und das ist für meinen ersten Wettbewerb mit fliegbarem Wetter ja nicht so schlecht.
Und viele der erfahrenen 18m Piloten meinten, das Niveau wäre auf der Deutschen auch nicht schlechter.
Ich muss halt anerkennen, daß es doch einige Piloten im Feld gibt, die einfach deutlich besser fliegen können.
Der beste Individualist ist meiner Meinung nach der Michael Streit, der immer sein eigenes Ding fliegt und dem der Pulk immer egal ist. Ein Super Team bilden bestimmt auch Claus und Hermann, die wegen dem perfekten Teamflug so sauschnell sind.
Meuser ist als ehem. Weltmeister extrem routiniert und hat vermutlich das beste Flugzeug im Feld. Zudem kurbelt er auch im Pulk extrem konsequent seine Linie und steigt im Pulk vermutlich so gut wie ohne.
Es gibt aber auch einen Haufen sehr erfahrener "Hinterherflieger", die niemals als erste aus dem Pulk rausfliegen um den Bart zu finden und die man immer im Schlepptau der guten Piloten findet.
Mein Respekt vor dieser Art des Wettbewerbsfliegens hält sich in Grenzen und ich werde niemals nur zu Gunsten eines besseren Gesamtergebnisses diese Art des Fliegens für mich in Anspruch nehmen.
Aber trotzdem muss ich mein Ego besser kontrollieren und nicht unbedingt immer versuchen das Gegenteil von dem zu machen was der Pulk macht, denn vorne am Pulk hängt eben doch meist einer ders besser kann als ich.
Von den wirklich Guten unterscheiden mich vor allem 2 Sachen:
  • Die finden auch von unten raus die tragenden Linien
  • Die machen keine gravierenden Fehler (Absaufer)
  • geschickteres Anfliegen der Wendepunkte besonders bei kurzen Schenkeln (Wind !)
  • Teampartner (an den 2 Tagen wo ich konsequent mit Udo geflogen bin waren wir sehr weit vorne)

Kleine Korrekturen an meinem Flugstil habe ich auch vorgenommen oder werde das ändern. So ist die Variation der Geschwindigkeit bei den Topleuten erheblich kleiner, im Steigen wird also deutlich weniger Fahrt weggezogen. Zwar bin ich nach 2-3 Wolken oft höher als die anderen, aber eben auch weiter hinten. In der Summe scheint sich das nicht zu rentieren, denn um den Vorsprung aufzuholen muss ich dann umso mehr heizen.
Was das Flugzeug betrifft ist klar, daß der B-Rumpf vom Ventus nicht gegen die ASG29 oder den Ventus 2AX anstinken kann. Es ist daher unmöglich, mit einem Ventus 2CXM gegen Werner Meuser oder Claus zu gewinnen, es sei denn, man fliegt doch deutlich besser.
Was den Flugzeugfaktor ausmacht kann ich nicht genau abschätzen, aber ich denke 200 von den 1000 Punkten die ich gegen Meuser verloren hab sind es bestimmt.
Bleiben aber 80%, die ich bei mir suchen muss und nicht beim Flieger...
Jedenfalls freue ich mich auf Bayreuth in 2 Jahren, vielleicht wieder mit dem Udo in der ASG29. Ich bin mir ganz sicher, daß wir dann eine bessere Plazierung erreichen werden.



Bayreuth Tag 7

nochmal gutes Wetter beschert uns einen 7. Wertungstag. Es ist kaum zu glauben...
http://www.strepla.de/scs/public/taskSheet.aspx?cID=227&className=18m&dateScoring=20140619
341km werden ausgeschrieben über einen Kurs hauptsächlich im Süden Bayreuths.
Udo und ich fliegen früh ab und finden eigentlich eine sehr gute Linie zur ersten Wende bei Waldmünchen neben dem Cherkov.
die Kursabweichung auf dem 2.Schenkel Richtung Osten war bei dem starken Westwind nicht so schlau.
Den 98km langen Schenkel erledigen wir mit Rückenwindunterstützung in weniger als 42 Minuten und einem 141'er Schnitt.
Das ist schneller als die anderen heute, wird mir aber wieder nichts nützen denn am Ende wird abgerechnet.

Abflug in Bayreuth. Vorsichtiges Klappen ziehen um möglichst knapp unter der erlaubten Abflughöhe den Task zu starten


Aufreihungen im starken Nordwest

kurz vor der ersten Wende


Der zweite Schenkel läuft nicht so gut, ich lass mich vom starken Nordwest zu weit nach Osten abtragen und verlänger so unfreiwillig den dritten Schenkel.
Zudem finde ich dann nicht, wie vermutet, an der Waldkante zwischen Wiesenfelden und Regensburg den Hammerbart. So komm ich relativ tief nach Kehlheim rein (ich frage mich, wieso die Wettbewerbsleitung diesen Wendepunkt im thermisch schwachen Gebiet so gerne mag).
Ab Kehlheim bis zur letzten Wende östlich Weiden erreiche ich nicht mehr die Basis, weil eine Windscherung bei 1600m MSL es mir unmöglich macht weiter zu steigen. Und unten war auch alles extrem zerissen.
Hier hätte ich von vorne herein an den Wind denken sollen und konsequent unter der Basis bleiben sollen. Nach der Wende finde ich mich in 500m AGL wieder und mir fehlt die Höhe, um auf den Rücken nördlich Erbendorf weiterfliegen zu können, wo sich schöne Wolken gebildet haben.
Ich such quer vom Kurs lange weiter, bis ich wenigstens 1m gefunden hab.
Das ganze kostet mich nur 10 Minuten, aber in einem Wettbewerb kommt einem sowas wirklich ewig vor.
Endlich kann ich vorfliegen und erwisch 2m, weit unter mir fliegt nun der Pulk vorbei und nimmt den Bart nicht mit. Ich kann mir kaum vorstellen, daß die schon im Endanflug sind, aber die (oder der Vorflieger) haben die Situation und die tragende Linie nach Bayreuth richtig erkannt und fliegen langsam aber ohne kurbeln weiter.
Mir bleibt unter der guten Linie nichts anderes übrig, als die sinnlos erworbene Höhe in überflüssiger Heizerei zu verbraten und kann am Ende kaum die Höhe wegdrücken, so schnell werde ich.


fliege an der TA2 (Heio) vorbei

schöne Heiterei über die Bergrücken, aber wenig effektiv
Aufgrund der wiederum zahlreichen Absitzer nach einem echt guten ersten Schenkel wieder nur 100km/h Schnitt und erheblich langsamer als der Tagessieger mit 117.

Bayreuth Tag 6

gestern war doch tatsächlich die 18m Klasse neutralisiert worden.
Mit genug Schleppmaschinen hätten alle Klassen fliegen können, aber das Wetterfenster war einfach zu klein um alle in die Luft zu bekommen und so richtig traurig waren wir dann ja auch nicht.
Aber heute war klar: Hammerwetter.
Ausgeschrieben wurde eine 446km  Aufgabe nach Oberviechtach, dann Kehlheim, Crailsheim und schließlich Aub.
http://www.strepla.de/scs/public/taskSheet.aspx?cID=227&className=18m&dateScoring=20140618
Task und Flugweg

Abflugpoker mit WM
 heut nehme ich mir eigentlich vor, mal dem WM hinterherzufliegen, denn vor dem Abflug entdecke ich ihn oben in den Wolkenfetzen. Aber da ich heut auf der Frequenz vom Christoph (MC) mithöre und die früh abfliegen wollen, folge ich denen. Udo fliegt 9 Minuten vor mir ab.

erste Schenkel
 ich seh zwar die beiden (MC und I) nicht, aber das macht nichts, denn es kann kaum besser laufen. Ich zieh sofort und ohne viel zentrieren 2 3m Bärte, zudem erwisch ich eine gute Linie und so sehe ich nach kurzer Zeit MC und I weit unter mir. Die beiden beschließen wieder umzudrehen und erneut abzufliegen. Ich will so einen guten Start nicht herschenken und flieg also alleine weiter vor.

an der ersten Wende (Oberviechtach)
der Schnitt bis zur ersten Wende 114km/h, das ist OK weil man ja erst mal eh Höhe kurbelt. Vor allem schaff ichs den Udo mit seinen 9 Minuten Vorsprung einzuholen, das macht micht auch (etwas zu) selbstbewusst.
Der nächste Schenkel von Oberviechtach nach Kehlheim läuft mit 129km/h auch sehr gut.


nördlich Schwandorf

tief bei der Wende Crailsheim
den Schenkel Kehlheim nach Crailsheim fliege ich mit 139km/h, und werde bei Crailsheim von Mäx und Benjamin eingeholt. Schnell ist eben nicht schnell genug. Und gerade, wenn man saugute Bärte stehen hat, sollte man versuchen das maximale aus dem Tag rauszuholen, anstatt mit "schnell" zufrieden zu sein.

Das ganze hinterläßt doch deutlich seine Spuren bei mir. Man denkt, daß man mit einer bisherigen Taskspeed von 123km/h schnell ist und dann kommen sie von hinten daher geflogen.
Statt nun den beiden einfach hinterher zu fliegen (denn die könnens ja offenbar), mach ich weiter mein eigenes Ding, was aber zunehmend schlechter wird.
Ich grabe mich mehrfach ein, und so hab ich auf dem Nordschenkel nur noch 91'er Schnitt, was bei so einem Wetter einfach eine Katastrophe ist.

Kurz nach der Wende Aub überholen mich auch noch der Claus Triebel (SP) und die 29 (Hermann Leucker) die beide 16 Minuten nach mir gestartet sind und den Tag gewinnen werden.
OK, die sind ja nur im Team Germany, trotzdem flieg ich wieder nicht hinterher, sondern denke ich bin besonders schlau und kürze ab und flieg unter dem 4500 Fuss Deckel Nürnberg durch um wenigstens gegenüber den beiden nochwas aufzuholen.
Das ist an Dämlichkeit bei der Basis kaum mehr zu überbieten und so bastel ich mich unter dem Deckel (1372m) von einem Bart zum nächsten da ich die tragende Linie von unten raus nicht finde.
Heimkommen tut bei dem Wetter ja jeder der nicht völlig blöd ist, also auch ich, aber leider der Schnitt auf diesem Schenkel nur 110km/h.



Endanflugbart

Umschalten auf Platzfrequenz
Mit vernünftigem Fliegen hätte es bei mir für vielleicht 125km/h gereicht, so sinds nur 117km/h.
Ich muss aber wirklich zugeben, daß auch in Bestform die 135km/h des Tagessiegers für mich momentan unerreichbar sind. Das ist einfach eine andere Liga, die aber auch auf den engen Teamflug zweier Ausnahmepiloten zurückzuführen ist.

Zum Tag ist zu sagen, daß ich seitdem ich den Schein habe noch nie so ein Hammerwetter in Deutschland erlebt habe.

Bayreuth Tag 5

zunächst mal ist frühes Aufstehen angesagt, denn:
Claus Triebel hat Udo tatsächlich seine LS8 - 18 angeboten, damit er am Wettbewerb weiter fliegen kann. Es ist schon unglaublich, welchen Zusammenhalt und Unterstützung man da findet.
Jedenfalls steht die LS8 in der Halle an der Ottengrüner Heide und Udo läßt sich rüberschleppen, ich bringe Udo mit dem Auto hin und fahr den Hänger zurück. Zunächst mal müssen wir dort einen Flieger aufwecken, der dort im Turm pennt und uns hilft "Pinki", die LS8 die eigentlich von Serena, Clausens Tochter geflogen wird, rauszuräumen.


Es regen sich auch keine Proteste bei den 18m Kollegen, als Claus in der Funktion des Pilotensprechers den Flugzeugwechsel vorschlägt. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die LS8 mit 525kg MTOW und Starrprofil von den anderen nicht als Bedrohung empfunden wird.
Wie sich zeigt, ist damit ein echtes Zusammenfliegen nicht mehr möglich. Die LS8 kurbelt zwar besser, aber beim Vorflug zeigt sich doch etwas die fehlende Masse.

Wettertechnisch soll während des Tages von Nordwesten her abschirmende Bewölkung einsetzen und Zirrenaufzug, umso weniger verstehe ich die Entscheidung zu folgendem Task:
http://www.strepla.de/scs/public/taskSheet.aspx?cID=227&className=18m&dateScoring=20140616
Wie auch immer, es wird geflogen was auf den Tisch kommt und jeder hat die gleiche Aufgabe, also ran...
mein Flugweg
 heute fliegen alle mehr oder weniger gleichzeitig ab.
Der ganze Pulk landet in einem 1m Bart. Das schau ich mir 2 Kreise lang an, dann übernehme ich die Initiative und flieg ab. Keine 500m weiter dreh ich in 2m ein.
Es ist unglaublich, wie schnell der gesamte Pulk aufrichtet und unter den neuen Bart kommt. Trotzdem hab ich 2 Kreise Vorsprung und bin ENDLICH mal oben im Pulk.
Schaut man nach unten, sieht das ganze aus wie ein Tornado aus Plastikteilen.

im 2m Bart mit 20 weiteren Fliegern

der Blick nach unten einfach klasse

schöne Linien unter Ausbreitungen, man kommt aber gut vorwärts

Ausbreitungen

im Bart mit Udo


Auf dem ersten Schenkel schaff ich 111km/h, auf dem 2. Schenkel nach Süden 124km/h, auf dem kurzen Westschenkel nach Baumerlenbach 116km/h,der Schenkel nach Norden 109km/h.
Ich mach immer noch große Fehler bei kurzen Schenkeln. Hier werden Kursabweichungen wesentlich stärker bestraft.


So richtig gut läufts nicht, ich seh das daran, daß der Udo mit der LS8 kaum gegen mich verliert.
Ich hab einfach auch das Problem, daß ich es so hasse mehr als 2 Bärte im Pulk zu fliegen, daß ich meistens weiter fliege und das ist halt nicht immer so schlau.
Auf dem letzten Schenkel kommt die erwartete Abschirmung aus Norden und auf dem Weg über die Friesener Warte / Feuerstein nach Hause sterben die letzten Wolken über mir ab. Der Pulk, der hier 10 Minuten vorher war, schaffte hier noch gutes Steigen. So addiert sich dann bei abnehmenden Bedingungen ein kleiner Fehler oft zu einer großen Zeitdifferenz.


alles geht kaputt

zusammen mit dem alten Nimbus 3, der MM, kurbel ich noch mühsam 1m aus
 letztendlich muss ich zusammen mit der MM noch 1m auskurbeln, um überhaupt Endanflug zu erreichen.

mühsam und mit MC 0.5 kriechen wir auf Bayreuth zu

Direktlandung
Leider kassier ich schon wieder Strafpunkte für die Unterschreitung des Zielkreises.
Heute kapier ich endlich woran das liegt. Das LX9000 rechnet die Höhe dynamisch, nimmt also an, daß ich vor der Ziellinie meine Restfahrt komplett wegzieh (bis auf geringstes Sinken).
Daher quere ich die Ziellinie eben zu tief und zu schnell, obwohl das LX9000 +20m anzeigt.
Schlussendlich lande ich mit109km/h und 17 Strafpunkten auf Rang 17.
Heute wäre deutlich mehr drin gewesen wenn ich vor allem den letzten Schenkel besser geflogen wäre. Die ersten waren nicht so schlecht. Es scheint immer so, daß mein letzter Schenkel der große Schwachpunkt meiner Wettbewerbsfliegerei ist.
Udo landet mit 105km/h nur wenige Plätze hinter mir.
Tagessieger wird wieder Michael Streit mit 121 km/h.


Bayreuth Tag 4

das gute Wetter geht weiter, heut gibts einen 293km Racingtask nach Meiningen (liegt grob zwischen Wasserkuppe und Suhl), dann an Schweinfurt vorbei zur Wende bei Volkach (östlich Würzburg) und dann an Bamberg vorbei wieder nach Bayreuth.
http://www.strepla.de/scs/public/taskSheet.aspx?cID=227&className=18m&dateScoring=20140615

der Flugweg, mit einem wirklich dämlichen Haken nach der ersten Wende
 heut wieder das gleiche Spiel, Kaltluftlage mit Ausbreitungen aber guten Bärten.
Wir fliegen relativ früh ab (15 Uhr !) weil wir eine gute Linie sehen. Die beste Linie erwischt vor uns Michael Streit, der ganz im Süden von der Startlinie abfliegt. Die Aufreihung hatten wir auch gesehen uns aber wegen dem starken Nordostwind dagegen entschieden.

Leider verpatz ich den Abflug total, weil ich viel zu viel Klappen zieh und dann 65m unter der Abfluglinie durchflieg. Danach gehts ganz gut weiter, bis Hildburghausen. Ich kurbel hier in 2m ein, Udo hat aber da einen guten Riecher und fliegt nach 3 Kreisen 500m weiter und zieht dort unter einer diffusen Wolke die Granate des Tages mit zwischendurch 5m integriert.

die Granate vom Udo

typisches Kaltluftwetter


in die Wende  fliegen wir wegen dem Nordwind und dem folgenden Downwindschenkel mit 1100m recht tief rein, danach werde ich aber nervös und flieg einen sinnlosen Umweg unter eine vermeintlich gute Stelle mit Sonne, die dann aber doch nicht geht.
Udo wollte eh gleich auf Kurs gehen, das tun wir dann auch verspätet und ziehen 2.5m. Hätten wir besser gleich hinfliegen sollen, so haben wir 5 Minuten verbraten.


Auf Kurs sieht die Wolke kaputt aus, zieht aber trotzdem

der Tag baut langsam ab, die Spätabflieger bekommen Probleme

kommen hier tief und erwischen mit Glück 2m
Auf einmal läßt die Thermik doch deutlich nach, und genau auf Kurs zerfallen 3 Wolken hintereinander die kurz vorher noch nach 3m ausgesehen hatten.
Udo möchte einen Umweg mit Kursabweichung fast 50 Grad machen unter eine kleine Aufreihung, ich bin dagegen und flieg weiter geradeaus.
Dann entscheidet sich Udo auch um und zieht mitten im Nichts auf einmal 2m. Natürlich flieg ich da sofort drunter und der Rest geht dann relativ problemlos. Kann gut sein, daß ich hier in alleine in Schwierigkeiten gekommen wäre und irgendeinen Notbart hätte nehmen müssen.

Endanflug
so lande ich mit 99km/h heut am 8.Platz und sogar mal vor WM Meuser und Co.
Überragend flog heute Michael Streit, der komplett alleine und individuell die richtige Linie erwischt hatte. Er lag mit 117km/h fast 10km/h vor dem 2. plazierten.
Auch heut wieder ganz klar ein Ergebniss unseres 2'er Teams.
Leider wars das dann auch mit dem Teamfliegen, denn am Abend passiert dem Udo ein kleines Malheur (Details ersparen wir uns hier), was seine ASG29 ausser Gefecht setzt.


Bayreuth Tag 2

das Wetter sieht heut super aus, und entsprechend groß sind auch die Tagesaufgaben.
Wir haben heute 506km gegen den Uhrzeigersinn rund um Nuernberg, nördlich an Regensburg vorbei mit einem letzten Wendepunkt bei Cham.
Aufgabe

mein Flug (rot) und der von WM (blau)
Heut trifft mich das Los und ich werde aus der Startaufstellung gezogen und gewogen.
Leider hab ich 612kg, damit 12kg zu schwer und  bekomme mal wieder Strafpunkte.


Der Abflug zusammen mit Udo gelingt diesmal ganz gut in 1679m (erlaubt sind 1800).
Danach gehts total problemlos in schönen Aufreihungen und einem 107'er Schnitt zur ersten Wende.
Leider fliegen wir hier angesichts der guten Bedingungen einfach viel zu langsam und verhalten vor. WM, der 12 Minuten nach uns abfliegt, fliegt hier mit 117'er Schnitt und fliegt einfach im Schnitt 20 km/h schneller vor.

erster Schenkel, schöne Aufreihungen

mit Udo im Bart

wird zur Wende hin immer besser
 nach der Wende ändert sich die Wettersituation schnell. Es wird zunehmend blau.
Das thermisch aktivste Gebiet liegt hier westlich vom Kurs an den Hassbergen und der Steigerwaldkante. Daher flieg ich erstmal in 30° Kursabweichung raus an diese Kante. Alle anderen fliegen direkt. Im Nachhinein würde ich vermuten, daß meine Linie die bessere war, aber da ich alleine unterwegs war konnte ich den Vorteil nicht wirklich nutzen. Daher war ich an diesem Schenkel "nur" genauso schnell wie der Pulk und nicht schneller.
Udo verlier ich leider auch an diesem Schenkel.


man sieht hinten schon die Wolken an den Hassbergen/Steigerwald.

Umweg wird belohnt durch brauchbare Aufreihungen
 Querab Nuernberg, 20km nördlich Rothenburg, schwenkt der Pulk und ich wieder zusammen und hier holt mich nun der WM ein. Es wird komplett blau und ich flieg mit dem Pulk weiter.
Positiv: die nächsten 150km kann ich mit WM und dem Pulk mithalten.
Sogar ich seh jetzt ein, daß unter diesen Bedingungen Individualleistungen kaum belohnt werden und kurbel im Pulk mit.

der Pulk hat mich wieder

Pulkfliegen...

an Regensburg vorbei (rechts) Richtung Cham

unter der kaputten Wolke vorne kurbel ich 1.5m ein, ein Riesenfehler, man erkennt schon die Aufreihung im Hintergrund
 vor Cham stehen ein paar gute Wolken von denen ich 2 anfliege aber den Bart von unten raus nicht treffe. Auf einmal ist der Pulk weg (hats besser gemacht).
Um nicht zu tief ins ansteigende Gelände zu fliegen muss ich 1.5m mitnehmen, was im Prinzip in Ordnung geht, aber warum ich den gleich über 500 Höhemeter auskurbeln musste weiss ich heut noch nicht, viel zu hoch flieg ich in eine perfekte Wolkenstrasse rein. Die guten sind da einfach ohne Kurbeln reingeflogen und haben die Höhe im Geradeausflug gemacht. Während sich der zeitliche Schaden bis hierhin in Grenzen gehalten hat, war das und der folgende Endanflug der Hauptfehler am heutigen Flug.

tolle Wolkenstrasse, aber viel zu hoch reingeflogen
 weiter gehts mit mit dem nächsten Fehler. Statt dem Bogen der Strasse zu folgen denke ich ich hab locker Anflughöhe (350m Plus) und flieg daher direkter.
Leider hat man neben einer Wolkenstrasse nicht nur kein Steigen, sondern in der Regel saufen.

hier flieg ich noch Vollgas vor in Richtung Bayreuth. Die schlauen sind einfach rechts geblieben und von der Seite in den ZIelkreis geflogen

die Wolke vor mir hätte ich links anfliegen müssen, so kassiere ich nochmal 200m Minus
 es ist schon überraschend, wie wenige Minuten zwischen 220km/h Vorflug liegen und der Erkenntnis "Misst, das wird knapp".
Der Direktkurs führt im Prinzip in ein Tal neben dem Fichtelgebirge und einem ca. 160m hohen Rücken, der hier im Nordwestwind ein ziemliches Lee produziert.
Wär ich Direktkurs weiter geflogen wärs garantiert in die Hose gegangen, so schwenk ich deutlich nach links und fliege auf die Luvseite des Rückens. 
Im ersten Steigen dreh ich in 150m AGL über guten Landewiesen nochmal einen Sicherheitskreis in 0.7m um überhaupt erstmal eine Orientierung zu bekommen wo der Platz ist. Vielleicht wären 1 oder 2 Trainingstage nicht schlecht gewesen. Da ich aber dem Rücken entlang eigentlich weiter Steigen vemute (so wars auch) fliege ich weiter und komm auch gut über der Mindesthöhe in den Zielkreis.
Udo erwischt es an der gleichen Stelle aber er hat weniger Glück und muss den Motor ziehen, was an so einem Tag wo fast jeder rumkommt wertungstechnisch im Prinzip das Ende des Wettbewerbes ist.
Wir nehmen uns aber für den nächsten Tag einen engen Teamflug vor, da wir super zusammen fliegen und einen ähnlichen Flugstil haben. Mal sehn ob wir damit den Pulk mal schlagen können.


hier bin ich dem Lee noch rechtzeitig entkommen, indem ich von rechts nach oben auf dem Rücken geflogen bin. Sekunden später kam das Steigen. Der Platz ist immer noch nicht zu sehen, obwohl ich nur 6km weg bin

Platz in Sicht

Am Ende ist das Ergebniss aufgrund des katastrophalen letzten Schenkels entsprechend und ich lande mit 107km/h und meinen Strafpunkten nur auf dem 25. Platz (32). Die schnellsten hatten 119.



Samstag, 21. Juni 2014

Bayreuth Tag 1

zunächst mal beziehe ich am Mittwoch mein Appartment bei der Kirche, was neben dem morbiden Charme (der Blick geht direkt auf den Friedhof) auch den Nachteil hat, daß man ungefähr 20m Luftlinie von den lautesten Kirchenglocken der Welt entfernt schläft. Ich frage mich, wozu man den Leuten Nachts um 4 die Uhrzeit nicht nur in einer Tonhöhe, sondern deren gleich 3 verschiedenen mitteilen muss. Ansonsten ist das Appartment aber super und liegt in Bindlach nur wenige Fahrminuten vom Platz weg.

Das Briefing am Mittwoch Abend wird genutzt, mir einen Teampartner zu suchen den ich dann um Udo finde.
Am Donnerstag macht das Wetter erst etwas später auf und es zeigt sich hier der einzige Nachteil des ansonsten fantastisch laufenden diesjährigen Wettbewerbes, nämlich dem Mangel an Schleppmaschinen.
Die Bayreuther haben leider nur 5 oder 6 Maschinen organisieren können und das ist natürlich für ein so großes Teilnehmerfeld viel zu wenig (Hahnweide hatte 12 !). Aber es war wohl nicht die Schuld der Bayreuther, es scheint immer schwerer zu sein geeignete Schleppmaschinen zu finden (mit einem UL kannst du keinen 600kg Flieger rausschleppen).
So lief es bis auf einen Tag immer so, daß die Offene zusammen mit der Standardklasse zuerst geschleppt wurde und am Ende erst die 18m. Das alles dauerte gerne auch mal fast 2 Stunden.
Am Donnerstag schob ich also erst um 15:15 das Gas rein.
Ich hatte ja keinen Helfer dabei aber zum Glück fand sich dann eine nette Helfertruppe der GM, die mir jeweils die Stützen wieder an den Hänger stellte und auch die Fläche hielt. Falls die das lesen, nochmals tausend Dank an Gisela, Max und deren Sohn.
Flugweg und Task
 Der Task führte über die Wendepunkte Zwickau (Richtung Nordost) und dann Tischendorf und war 220km lang. Schon mein Abflug misslang gründlich, die maximale Abflughöhe war 1700m MSL und ich erreichte diese Höhe auch zwischendurch, aber nie an der Abfluglinie. So flog ich dann irgendwann da mir die Zeit davonlief um 16 Uhr in weniger als 1300m ab, da sich eine schöne Wolke Richtung Ochsenkopf gebildet hatte. Udo war um einiges höher.
Die Entscheidung war im Prinzip richtig, denn so erwischte ich gleich einen brauchbaren Bart unter dem Pulk, der mit knapp 2m integriert ging.

Höhe machen vor dem Abflug, leider war einfach nichts brauchbares in der Nähe der Abfluglinie

Abflug Richtung Ochsenkopf, unter der Wolke kurbelte schon der Pulk

Bartsteigen komplett 1.8m, zwischendurch auch mal mehr

Pulk kurbelt hier in 1m ein, ich flieg sofort weiter. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schlecht der Pulk kurbelt aber dann trotzdem oft wieder vorne ist.

knapp 1km dahinter immerhin fast 2m

weiter gehts in Richtung Zwickau

hier komm ich tief, aber alle anderen auch
 WM, der Gesamtgewinner Bayreuth 2014 in 18m und heute der 2., fliegt 1 Minute nach mir ab, aber ich schaffe es trotzdem bis nach der Wende meinen Vorsprung zu halten. Daher bin ich trotz meiner niedrigen Abflughöhe gut geflogen, wobei mir auch der Pulk geholfen hat, der die Bärte markierte. Da ich immer der niedrigste im Pulk war, konnte ich immer gut nach oben anschließen, da man einfach deutlich besser steigt als der Pulk wenn man ungestört zentrieren kann.
Kurz vor Titschendorf läßt mich mein Glück (oder Können) im Stich und ich erwisch einen Bart nicht richtig und WM hängt mich locker ab. Er macht ab hier im Prinzip Endanflug und ich erwisch von unten raus die tragende Linie nicht richtig und flieg eher im Saufen als Steigen.
Das wird (muss ich leider zugeben), mein absoluter Schwachpunkt sein.
Mich unterscheiden von den Topleuten vor allem die Fähigkeit, von unten raus die tragenden Linien zu finden.
Vorher kann ich übrigens noch kurz mit WM mithalten und staune Bauklötze, wie gut sein Ventus 2AX geht, der angeblich schon die Aussenflügel vom Ventus 3 dran hat. Wenn es so ist, wird der Ventus 3 ein Kracher, denn der Meuser Ventus geht meiner Meinung nach besser als die ASG29.
Die ASG 29, das erkenne ich schnell im Teamflug mit dem Udo, geht etwas besser im Vorflug als meine Kiste, aber wir steigen recht ähnlich.


So kommt es, daß mir am Ende 10km vor dem Zielkreis noch 100m fehlen, die ich mühsam im 0.5m erkurbeln muss. Leider reichen die trotzdem nicht, und ich kassiere noch 24 Strafpunkte für die Unterschreitung des Zielkreises.
Am Ende daher trotz gutem ersten Schenkel nur Platz 23 und mit 83km/h 10 km/h hinter dem ersten Platz. Na ja, immerhin rum und nur 190 Punkte verloren.